Aurikuläre Vagusnervstimulation – Unterstützung bei Schmerzen und Stress
Die aurikuläre Vagusnervstimulation (aVNS) ist eine sanfte, nicht-invasive Behandlungsmethode, die bei Schmerzen und stressbedingten Beschwerden eingesetzt wird. Sie nutzt die besondere Verbindung zwischen dem äußeren Ohr und dem Vagusnerv, einem wichtigen Nerv des autonomen Nervensystems. Bestimmte Bereiche der Ohrmuschel stehen in direktem Kontakt mit diesem Nerv und können gezielt stimuliert werden.
Der Vagusnerv spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation von Entspannung, Erholung und innerer Balance. Er beeinflusst, wie unser Körper mit Stress umgeht, wie wir Schmerzen wahrnehmen und wie gut wir zur Ruhe kommen können. Durch die aurikuläre Vagusnervstimulation wird dieser „Ruhenerv“ aktiviert. Das kann dazu beitragen, übermäßige Anspannung zu reduzieren und die natürliche Schmerzhemmung des Körpers zu unterstützen.
In der Schmerztherapie wird aVNS vor allem bei chronischen Beschwerden eingesetzt, zum Beispiel bei Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen, Migräne oder nervenbedingten Schmerzen. Viele Patient:innen berichten über eine Verringerung der Schmerzintensität und eine bessere Belastbarkeit im Alltag. Gleichzeitig kann die Behandlung auch begleitende Symptome wie Schlafprobleme oder innere Unruhe positiv beeinflussen.
Auch zur Stressreduktion zeigt die aurikuläre Vagusnervstimulation gute Effekte. Bei anhaltendem Stress ist das Nervensystem oft dauerhaft „im Alarmzustand“. Die Stimulation des Vagusnervs hilft, den Körper wieder in einen Zustand von Ruhe und Regeneration zu bringen. Dies kann sich in mehr Gelassenheit, besserem Schlaf und einer verbesserten emotionalen Stabilität äußern.
Die Behandlung ist in der Regel gut verträglich. Während der Anwendung wird meist ein leichtes Kribbeln oder Druckgefühl am Ohr wahrgenommen. Die aurikuläre Vagusnervstimulation wird häufig als Ergänzung zu anderen Therapien eingesetzt und kann helfen, Schmerzen und Stress ganzheitlich zu beeinflussen und die Selbstregulation des Körpers zu stärken.